Auch wenn Katzencafés schöne Orte sein können, hier geht es um einen Webcomic. Der irgendwie emotionale Kernpunkte der Plüschtierstudies auszudrücken vermag [Beispiel].
Die Punkprinzessin und ich hassen ja eigentlich Positivdenken – noch schlimmer als positivistisch denken -, aber trotz teils äußerst optimistischer Inhalte hat hat dieser Comic etwas, das in eine vollkommen andere andere Richtung geht. Wieso?
Hypothese: In gebräuchlichem Positivdenken liegt eine harte Normativität, Subjekte sind zu diesem Mindset verpflichtet, sowohl für das eigene Wohlergehen als auch den sonst ausbleibenden Erfolg – was damit auf das Individuum abgeladen wird. Auf die Denkfigur der „self forfilling prophecy“ fixiert – und nicht etwa experimente in denen die Wahrnehmung von Depressiven näher an der Faktenlage ist als bei gesunden – aufbauend wird eine Ontologie der an sich schönen Welt vorgeschrieben.
Dieser Webcomic vertritt einen anderen Ansatz. Der Autor schreibt über den fiktiven Ort, „It’s a place […] where you can feel safe to be yourself.“1, was erstaunlich nahe an Teddy, dem alten Meckeropa ist: „den besseren Zustand [..] denken als den, in dem man ohne Angst verschieden sein kann.“2
Cat’s Café schreibt uns keine Sicht der Dinge vor, bereits der Stil gibt zu, daß die Sichtweise manchmal gewollt naiv ist; ohne dabei Abstriche in der Tiefe zu machen. Hier kommen Themen wie psychische Erkrankungen vor, d.h. im Gegensatz zum Positivdenken ist dies Cutenesscontent von und für Personen die in den Abgrund geschaut haben. Sozusagen Cuteness jenseits des Abgrunds.
Ohne Vorschrift wie die Welt ist, bleibt es die Kontingenzen zu suchen, sie doch manchmal ein wenig gestalten zu können – im inneren wie äußeren. Fantasie ist erforderlich! Position der Plüschtierstudies wäre, die Fantasie so ernst nehmen, daß Wünsche nicht mit Wahrnehmung verwechselt werden müssen.
Plüschtiere an die Macht!
1 Selbstbeschreibung auf o.g. Seite stets am unteren Rand.
2 Adorno, Theodor W.: Minima Moralia : Reflexionen aus dem beschädigten Leben; Frankfurt/M 1951; S. 67.